Imbolc, Oimelc, Candlemas

von Isis


Dieser Festtag am 1. Februar ist auch unter den Namen Candlemas, The feast of Saint Brighid, Lá Fhéile Brid oder Oimelc bekannt.

Candlemas ist der christianisierte Name für den Feiertag. Die älteren heidnischen Namen waren Imbolc und Oimelc. 

  

Imbolc bedeutet wortwörtlich "im Bauch" (der Mutter). Denn im Bauch der Mutter Erde, versteckt von unserer weltlichen Sichtweise, ist Bewegung, die mit feinem Gespür bereits wahrgenommen werden kann. Die Saat, die zur Wintersonnenwende in ihrem Bauch gepflanzt wurde, keimt schnell, und das neue Jahr schreitet voran. Oimelc bedeutet "Milch der Schafe", da in dieser Zeit die Lämmer geboren werden.


Die keltische Brigit

Falls der 1. oder der 2. Februar überhaupt irgendwem zugeordnet werden können, dann sicherlich Brigit, der keltischen Göttin Irlands, die dieselbe Persönlichkeit besitzt wie die Heilige Brigitta, die von den Katholiken verehrt wird. Die dreifaltige Göttin der Kelten wird allgemein Brigit geschrieben und die Schreibweise der Heiligen ist Brigida oder Brigitta.

Die Namen der Göttin

Irland: Brighid, Brìd, Brígh Brigit, Brigid 
England: Brigantia, Brittania 
Schottland: Bride, Bhrìghde, Brighid, 
Frankreich: Brigandu
Wales: Ffraid
Insel Mann: Breeshey
Andere Namen für die Göttin waren auch Breo Saighead, Brigindo, Brigan, Brigantis (Briton), Boand, Dana oder Etain.

  

Der Name Brigit kommt ursprünglich vom keltischen "briganti", das wiederum teilweise vom indo-europäischen "bhrghnti". Im Sanskrit gibt es das verwandte Wort "brhati", das so viel heißt wie "die Erhabene". 

Auch der Name "Britannien" soll eine Ableitung aus Brigits Namen sein. Britannien wurde nach einem alten keltischen Stamm, den Brigantes benannt, die die Göttin verehrten. Gleichzeitig war das auch der größte keltische Stamm, der die britischen Inseln vor der Eroberung durch die Römer besiedelte. Ursprünglich kamen die Brigantes vom Gebiet des österreichischen Bregenz in Vorarlberg. 

Andere noch verwendete heutige Namen, die auf eine Verehrung der Göttin schließen lassen könnten, sind die französische Bretagne, Brechin in Schottland, der englische Fluss Brent sowie der Fluss Braint in Wales oder die Stadt Bridewell in Irland. 

Das Fest der Brigit fällt in eine Zeit, in der Heim und Herd gereinigt und gesegnet und ein neues Feuer entzündet wurde. Auch Geschenke der Wiedergutmachung wurden der Göttin angeboten und es wurde allgemein Frieden geschlossen. 

Unter der Einführung des Christentums nannte man das Fest Candlemas, Lady Day, Her Feast Day, Fest des Lichts, St. Bridgets-Day oder La Feill Bhride.


Brigit - die dreifaltige Göttin

Brigit wurde als dreifaltige Göttin verehrt - jedoch nicht im Sinn von Jungfrau, Mutter und weise Alte, sondern im Sinn der Göttin der Poesie (und darin eingeschlossen die Musik), der Schmiedekunst und der Heilung. 

Es gibt viele Mythen über Brigit. Einige sagen, dass es in Wirklichkeit drei Brigits gibt: Eine Schwester, die über die Inspiration und die Dichterkunst herrscht und das oghamische Alphabet (ein altes keltisches Alphabet, das eines der irischen Runenalphabete war und von den Druiden verwendet wurde) erfand. Die andere ist die Göttin der Heilkunst und Geburtshilfe und die Dritte herrscht über die Leidenschaft, die Schmiede- und andere Handwerkskünste. 

Brigit war im Ursprung eine Sonnengöttin. Die Geschichte ihrer Geburt besagt auch, dass, als sie bei Sonnenaufgang geboren wurde, eine riesige Stichflamme aus ihrem Vorderkopf schoss, die von der Erde bis zum Himmel reichte. 

Ihr Hang zur Schmiedekunst brachte ihr eine Verbindung mit der römischen Minerva und der griechischen Athene ein. Als Kriegsgöttin trug sie einen Speer oder einen Pfeil bei sich. Viele Interpretationen ihres Namens bezeichnen sie auch als "Heller Pfeil" oder "Die Glänzende" und "Die Höchste", was wiederum von der Region und dem jeweiligen Dialekt abhängt. 

Als Göttin für Kräuter, Geburtshilfe und Heilung hatte sie auch die Macht über das Wasser und das Feuer. Wasser wird auch mit übernatürlichen Kräften, Musik und das Feuer mit der Dichterkunst assoziiert.

Brigit kann nicht wirklich als keltische Muttergöttin gesehen werden, trotzdem sie einen Sohn hatte, wurde sie nicht als solche verehrt. Statt dessen galt sie als Hebamme und verstand sich auch im Brauen von Met und Ale. 


Brigit in alten Texten

Wenn man etwas über Brigit als irische Göttin erfahren möchte, muss man sich mit den Texten beschäftigen, die im christlichen Irland niedergeschrieben wurden.
Dort findet man die erste Erwähnung von Brigit als Göttin in Bischof Cormac's Glossar aus dem 9. Jahrhundert, das von Göttern, Göttinnen, Praktiken und Volksmythen handelt, die er von niedergeschriebenen Quellen, aber auch aus mündlichen Überlieferungen zusammengesammelt hat.

Sie ist die Tochter des Dagda, der gute Gott, manchmal der Vatergott der Tuatha De Danaan1. Ihre Mutter war laut der keltischen Mythologie Morrighan2, ihr Bruder war Ogma, Hauptgott der Tuatha De Danaan und Erfinder des Ogham Alphabets3

In anderen Quellen ist sie die Tochter der Boand4 (Boann), Göttin des irischen Flusses Boyne. Boand heißt so viel wie weiße Kuh, eine Assoziation, die sie mit Brigit teilt. Denn auch Brigit selbst war Schutzherrin der Tiere, die auf den Bauernhöfen lebten - und im Speziellen waren ihr Kühe zugeordnet. 

Als Brigantia gilt Brigit auch als Kriegsgöttin und Beschützerin der einzelnen Stämme. In diesem Aspekt trägt sie einen Speer, eine Kugel des Sieges und eine Krone des Krieges auf ihrem Kopf. Während der Besetzung durch die Römer wurde sie mit deren Göttin Caelestis verglichen und war als Caelestis Brigantia bekannt.

Brigit gilt nicht als Kriegsgöttin wie ihre Mutter, die dunkle Morríghan, die mit der destruktiven, blutigen Seite des Krieges assoziiert wird. Brigit beschützt die, die sich ihr anvertrauen und weint für die Krieger, die sterben. Sie ist eine Muttergöttin, wenn sie für ihren gefallen Sohn weint. Vielleicht liegt genau hier ihre spätere Personifikation als Jesus Pflegemutter durch die katholische Kirche. Die irische Bevölkerung glaubte dies der katholischen Kirche, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es unwahrscheinlich war, dass Jesus seine Kindheit in Irland verbracht hatte

Auf jeden Fall sind die Mythen um die Göttin Brigit älter als jene, die später durch die katholische Kirche über ihr Leben als Heilige Brigitta von Kildare niedergeschrieben wurden. Es ist also wahrscheinlich, dass die Schreiber von der Figur der Göttin beeinflusst wurden. 

Heute gibt es in Irland nur noch wenige Spuren der alten Göttin, weil sie von der Heiligen Brigitta fast vollkommen übernommen wurde. Ein Platz aber, an dem man nach wie vor ihre Anwesenheit fühlen soll, ist in der Pfarre von Knockbridge im Bezirk Cavan. Dort gibt es einen Hügel, der Hügel der Brigit (Hill of Bride) genannt wird. Auf seiner Spitze ist ein alter Brunnen und auch zwei kleine Seen, der Obere und der Untere Lochbride. 

Dort wurden viele Artefakte ausgegraben, wie zum Beispiel der dreifache "Corleck Kopf", der nun im Nationalmuseum in Dublin ist. Man fand auch einen Steinkopf, der angeblich eine Abbildung von Brigit sein sollte, aber leider verloren ging.    

Die heilige Brigitta (ca. 451 bis 523 nach Christus)

Brigitta von Kildare (oder auch Brigida) ist das beste Beispiel dafür, dass eine Göttin bis ins Christentum überlebt hat. Die Katholiken sprachen Brigitta heilig. Verschiedene Geschichten erzählen über ihr Leben. Die Bekannteste ist jene, dass sie die Geburtshelferin der Jungfrau Maria war und so wurde sie von Frauen, die in den Wehen lagen, angerufen. 

Die etwas offiziellere Geschichte ist jene, dass Brigitta die Tochter eines keltischen Priesters, eines Druiden, war, die die Einführung des Christentums vorausgesehen hatte. Sie wurde vom Heiligen Patrick getauft, wurde Nonne und gründete die Abtei bei Kildare. 
Die Brigitta der Christen hatte angeblich die Macht, die Bischöfe ihrer Gegend zu berufen, was damals eine seltsame Aufgabe für eine Äbtissin war - und was noch seltsamer war, ist, dass ihre Bischöfe auch Goldschmiede sein mussten.


Es könnte genau so gut möglich sein, dass die Heilige Brigitta (Brigida) niemals gelebt hat, weil es aus der Zeit für ihre Existenz keinerlei historische Beweise gibt. 

Das erste Zeugnis stammt zirka aus dem 6. Jahrhundert nach Christus in einer Familiengeschichte des Fotharta sept, in der behauptet wird, dass sie ein Mitglied dieses Clans gewesen sei, und als "wahrhaft fromme Brig-eoit" und "eine zweite Jungfrau Maria" bezeichnet wird. 
Der heute noch lebende irische Autor Dáithi Ó hÓgáin schreibt in einem seiner Bücher, dass der Ursprung ihres Kultes daraus resultierte, dass der Familienclan in Leinster, die Uí Dhúnlainge, plötzlich an Macht gewann. Da die Frau des Clanführers ein Mitglied der Fortharta Familie und dessen Bruder der Bischof von Kildare war, lag es natürlich in deren Interesse, den Kult um Brigitta weiter voranzutreiben. 


Die Geschichte um das Leben der Heiligen, die vom Mönch Cogitosus stammt, wurde wahrscheinlich erst um 650 nach Christus niedergeschrieben (also 120 Jahre nach ihrem Tod), und das auf Verlangen der Kirche von Kildare, die als "das Oberhaupt aller irischen Kirchen mit Vormachtstellung über alle irischen Klöster" beschrieben wird. 

Dieser Schrein in Kildare mit einer ewigen Flamme, wurde von 19 jungfräulichen Priesterinnen, auch als Töchter der Flamme bezeichnet, gehütet. Kein Mann durfte jemals in die Nähe dieses Schreins kommen. Selbst das Essen und andere Utensilien wurden von Frauen aus dem Nachbardorf gebracht. 
Aus diesem Schrein, der einigen Überlieferungen nach zu Ehren der Göttin Brigit errichtet wurde und in anderen erst nach dem Tod der Heiligen Brigitta entstand, wurde mit der Einführung Katholizismus in Irland ein Konvent und die Priesterinnen wurden zu Nonnen - die alte Tradition wurde jedoch fortgeführt und das ewige Licht brannte weiterhin.


Die Überlieferung besagt, dass jeden Tag eine andere Priesterin über das Feuer wachte - und am 20. Tag bewachte Brigit selbst das Feuer. 

1220 nach Christus erboste sich ein Bischof darüber, dass in der Abtei von St. Kildare keine Männer erlaubt waren. Er bestimmte, dass das Hüten der heiligen Flamme ein heidnischer Brauch sei und dass man sie sofort ausmachen solle.


Symbole der Brigit/Brigitta

Eine weiße Schlange, die sich um ein Schwert rollt, der Rabe, die Zahl 19 (19 Frauen, 19 Gebetskugeln wurden aus milchig weißen Steinen gemacht), die Farbe weiß (aber auch rot, blau und grün), ein Umhang, weiße Kerzen, der Amboss sowie die Birke, die Weide oder auch die Rebe (Christentum).


Die Kelten und Imbolc

Das Volk der Kelten bestand hauptsächlich aus Hirten, die ihren Lebensunterhalt mit Schafen und Kleintieren bestritten. Die Feste reflektierten auch ihre Existenz. So war Imbolc, was so viel heißt wie "in the belly" eines ihrer Feste, neben Beltane, Lughnasad, und Samhain. Dieser Ausdruck bezog sich im speziellen auf die Trächtigkeit der Schafe und allgemein auf die Mutter Erde, die sich auf die Zeit der Blüte vorbereitete.

Ein zweiter Name für das Fest ist Oimelc, das so viel heißt wie ewe's milk - die Milch des Mutterschafes, weil die Schafe ihre Jungen zu dieser Zeit säugten. 

Bei Imbolc handelt es sich demnach um eine sogenannte "Lustration", also um die rituelle Reinigung von den Härten des Winters und sicher nicht um ein Fest des Jahresbeginns. Auch war es nach Ansicht der Francoise Le Roux, Christian-J. Guyonvarc'h (Die hohen Feste der Kelten) kein reines Fest der Bauern, wie es in vielen Büchern geschrieben wurde. 

Sie untermauern dies so:

a) Wenn Imbolc gefeiert wurde, dann war es auf jeden Fall ein Lustrationsritus, der hier schon im Namen enthalten ist. 

b) Bei den überlieferten Feierlichkeiten zu Imbolc selbst ist keinerlei karnevalistische Ausgelassenheit zu sehen, wie beispielsweise bei den Unsterblichkeitszeremonien der römischen Lupercales.

c) Dem Frühling selbst kommt im keltischen Kalender eine untergeordnete Rolle zu, da sich die Jahreszeiten im November und im Mai änderten. Anders ist dies beim römischen februarius, der den letzten Monat des Jahres darstellte. So hielten die Kelten den Februar selbst für eine unbedeutende Jahreszeit und die Untersuchungen der beiden Autoren laufen darauf hinaus, dass Imbolc nicht in den Zyklus der großen Jahreskreisfeste fiel. 


Der Begriff "Imbolc" wurde auf jeden Fall bereits im Hochmittelalter nicht mehr vom Volk gebraucht - und wenn, dann nur mehr irrtümlich.
Das Februarfest wurde dann in drei christliche Feste, nämlich Lichtmess, St. Brigitta und Mariä Reinigung zerstückelt.5  Imbolc ist das einzige irische Fest, zu dem Schreiber oder Mönche keinerlei vorchristliche Riten, Feierlichkeiten, Opfer oder Versammlungen überliefert haben. Lediglich zu den Bräuchen der Heiligen Brigitta gibt es Überlieferungen. 


Der Zeitpunkt des Festes

Le Roux und Guyonvarc'h untersuchten auch den Coligny-Kalender bezüglich der Zeit, in der die Kelten ihre Feste feierten. So stießen sie bei ihren Untersuchungen darauf, dass es sich bei den Abkürzungen "AM und AMB" um Zeitberechnungen handelte. 

Sie kommen zu dem Schluss: "Kein Feiertag unterliegt dem Rahmen der allgemeinen Zeitrechnung von Tag und Nacht. Diese "besonderen" Tage stehen zwar über dem normalen Lauf der Zeit, den sie in regelmäßigen Abständen durchbrechen, doch besteht zwischen ihnen ein Zeitkontinuum, welches ermöglicht, dass etwas bei einem Fest fortgesetzt oder vollendet werden kann, was bei einem früheren einmal begonnen wurde. Es besteht also dasselbe Verhältnis wie das zwischen Zeit und Nicht-Zeit, sprich Ewigkeit. Die Feste sind demnach Bruch und Übergang zugleich, auch wenn nun nicht allen derselbe Wert zukommt. Die Feste der Sonnenwenden scheinen die der Tag- und Nacht-Gleichen bei weitem an Bedeutung zu übertreffen."6

Die Sonnwendfeste waren bei den Kelten demnach Samhain und Beltane, wobei Samhain den Übergang der warmen zur kalten Jahreszeit und der langen zu den kurzen Tagen kennzeichnete. Beltane hingegen wurde genau aus dem gegenteiligen Grund gefeiert. Bei beiden Festen fanden religiöse Feierlichkeiten und Opfer, aber auch rituelle Festmahle und Zeremonien statt. Während Beltane die Kriegssaison eröffnete, wurde sie von Samhain geschlossen.

Die Equinoxfeste Imbolc und Lughnasad wurden aus einem anderen Grund begangen: Denn während man zu Lughnasad die Ernte, das Gleichgewicht und den Wohlstand der Gesellschaft unter dem Vorsitz des Königs feierte (Lug, der höchste Gott des keltischen Pantheons wird auch als König der Götter verstanden), handelt es sich bei Imbolc um eine symbolische und rituelle Reinigung. 

Imbolc wurde darüber hinaus vollkommen durch das Fest der Heiligen Brigitta ersetzt, während sich Lughnasad bis heute als Familienfest halten konnte. 
Jedes Fest leitete eine klar umgrenzte Zeitspanne ein und schloss gleichzeitig die Vorangehende. 

Hinsichtlich der Zeit schließen die beiden Autoren darauf, dass alle drei Hauptfeste (Lughnasad, Beltane, Samhain) auf ein einziges, nämlich Samhain hinaus laufen.7 Dieses Fest ist auch das Einzige, an dem mit der Anderswelt verkehrt wird. Für das Imbolc-Fest am 1. Februar gibt es auch keinen Schutzpatron. Den Grund sehen die beiden Autoren darin, dass es sich eben um ein reines Reinigungsfest handelt. 


Bräuche

Aus Weizenähren wurden die St. Bridgets-Kreuze angefertigt. In der Regel wurde das Kreuz oberhalb des Küchenfensters aufgehängt. Es gewährte 12 Monate lang Schutz gegen Sturm und die Zerstörung des Daches. 


Candlemas und Mariä Reinigung

Der 1. Februar war nicht nur das Datum des keltischen Imbolc, sondern auch der Tag, an dem Juno Februata als jungfräuliche Mutter des Mars gefeiert wurde. Sie war die Göttin, die das "Fieber der Liebe" in die Welt brachte. Ein Fest, dass für alle Heiden so bedeutend war wie dieses, war der Kirche natürlich "ein Dorn im Auge". Papst Sergius benannte den Heiligen Tag um, um die seiner Ansicht nach missbräuchliche Verwendung zu unterbinden. So wurde dieser Tag zum Fest der Reinigung der Jungfrau, Mariä Reinigung. 
Das Datum, 40 Tage nach Weihnachten, war auch wie geschaffen dafür: Denn nach dem jüdischen Gesetz ist eine Frau erst nach der Geburt eines Sohnes erst 40 Tage danach wieder rein. Wäre Jesus allerdings ein Mädchen gewesen, hätte diese Spanne 80 Tage betragen und das Fest wäre auf den 14. März gefallen. 
In der heidnischen Symbolik könnte man es vielleicht so zurück übersetzen, dass die Große Mutter wieder zur jugendlichen Göttin wird.

An diesem Tag brachte Maria den kleinen Jesus zum Tempel, wo prophezeit wurde, dass er das Licht in die Welt bringen würde. 

Ein weiterer, neuer Name für diesen Heiligen Tag war Candlemas, der auf eine katholische Messe hinzuweisen scheint, in der die Kerzen gesegnet wurden. 
Jarman Lord, ein Wissenschaftler, der sich mit der Erforschung der Religion der Sachsen beschäftigt, glaubt, dass die Nachsilbe "mas" nichts mit Messe zu tun hat. Denn die Angelsachsen benannten jeden Festtag mit dem Wort "maes", was so viel wie "verschiedene Speisen" oder einfach "Fest" bedeutete. Und sie feierten bei jeder Gelegenheit, die sie dazu bekamen.

Wie auch immer der Name entstand, das Christentum übernahm gerne den Symbolismus des Kerzenlichts. An "Candlemas" wurden die Kirchenkerzen, die für das nächste liturgische Jahr verwendet werden sollten, geweiht. (am darauffolgenden Tag, dem Tag des Heiligen Blasius, wird in der Katholischen Kirche der Blasiussegen gesprochen - der Priester hält den Gemeindemitgliedern zwei der neu gesegneten Kerzen gekreuzt an den Hals um diese vor Erkältungen, Grippe, Halsentzündungen usw. zu schützen.)8 
Jedes Mitglied der Kirchengemeinde trug in einer Prozession eine Kerze um die Kirche, die anschließend vom Pfarrer gesegnet wurde. 
Danach nahm man die Kerzen mit nach Hause, damit sie die Familie vor Sturm, Dämonen und allen Bösen beschützen sollten. Dieser Brauch wurde während der Reformation auf Grund seines heidnischen Beigeschmacks verbannt. 


1 (Volk der Göttin Dan) Bei den Iren ein Geschlecht von Gottheiten und Zivilisationsbringer. Die Túatha Dé Danann sind Kinder der Göttin Dan. Zu ihnen gehören Dagda, Nuada, Lugh, Ogma, Lir, Midir, Brigit, Goibniu und Dian Cêcht. Die Túatha Dé Danann ließen sich, getragen von einer Wolke, auf die Erde herab und trachteten als letzte Götterfamilie nach der Herrschaft über Irland.

2 Morrîgan ("Königin der Spukgeister", Morrigu): Bei den Iren war sie als Kriegsgöttin und Göttin der Unterwelt bekannt und wird oft auch als Vogel dargestellt. Sie war die Geliebte des Erdgottes Dagda. Ihn beriet sie vor dem Kampf gegen die Formoren. Der Ort ihrer Vereinigung wird "Bett der Gatten" genannt. Morrîgan ist der mittlere Aspekt der dreifachen Göttin, als jüngerer gilt Morgan le Fay.

3 Die Entwicklung des Ogham fand vermutlich zeitgleich mit der irischen Einführung der lateinischen Sprache und des römischen Alphabets für kirchliche Zwecke, etwa im 5. Jahrhundert statt. Die ältesten Steininschriften stammen aus dieser Zeit und sind in lateinischen Buchstaben geschriebene alt-irische Texte. Alle bekannten Ogham-Steininschriften wurden ebenfalls auf das 5. bis 7. Jahrhundert datiert, mit Ausnahme einiger piktischer Steine in Schottland, die vermutlich aus dem 9. Jahrhundert stammen. Insgesamt wurden bisher 332 in irischer Sprache mit Ogham-Buchstaben beschriftete Steine in Irland, 40 in Wales, acht in England, vier auf der Insel Mann und zwei in irischer, sowie 27 in piktischer Sprache in Schottland gefunden. Die Steininschriften bieten leider relativ wenig Ansatzpunkte zur Erforschung der Ogham-Schrift, da sie ausschließlich aus Namen bestehen.

4 Bei keltischen Iren galt sie als Wassergöttin und Mutter des Liebesgottes Aonghus. Ihr Gatte war entweder Nechtan oder Elcmar, ihr Geliebter war Dagda, der Hauptgott der Tuatha De Danann. Um mit Boann allein zu sein, sandte Dagda den Gatten auf eine magische Reise, die dem wie ein eintägiger Ausflug vorkam, tatsächlich aber neun Monate (Schwangerschaft) währte. Auf die Göttin Boann geht der Fluss Bayne zurück. 

5 ebda. S. 97

6 Francoise Le Roux, Christian-J. Guyonvarc'h " Die hohen Feste der Kelten ", S. 178

7 Francoise Le Roux, Christian-J. Guyonvarc'h " Die hohen Feste der Kelten ", S. 183

8 Mike Nichols "The Witches Sabbats"