Veilchen

 


Botanischer Name:   Viola odorata
Familie:   Veilchengewächse (Violaceae)
Deutscher Name:   Veilchen
dt. Synonyme:   Duftveilchen, Märzveilchen, Marienstengel, Oeschen, Osterveigerl, Schwalbenblume, Veicherln, Veieli, Viönli
Etymologie:   Eine aus dem frühneuhochdeutschen Wort "feil" bzw. mittelhochdeutschen "viel" entstandene Verniedlichungsform des aus dem griechischen entlehnten Wortes "viola", dass sich auf die Farbe bezieht (violett).
Englischer Name:   Violet
engl. Synonyme:   Blue Violet, Sweet Violet
Vorkommen:    Die Gattung der Veilchengewächse umfasst mehr als 500 Arten, die in den gemäßigten Zonen der Erde wachsen, beispielsweise in Nordamerika oder den Anden. Veilchen findet man an Zäunen, Hecken, Waldrändern und auf Wiesen.
   

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Aussehen:    Veilchen sind ein- bis mehrjährige Pflanzen. Die meisten der Veilchenarten sind an ihren herz- oder nierenförmigen Blättern erkennbar. Die in Deutschland einheimischen Veilchen sind das Märzveilchen, das zirka fünf bis zehn Zentimeter hoch wird und an seiner dunkelvioletten Farbe erkennbar ist. Es duftet und wächst an Bachufern oder in lichten Laubgehölzen. Das Hundsveilchen lässt sich in Wäldern oder im Gras finden, während das Waldveilchen seinem Namen nach in Laubwäldern wächst. Es ist geruchlos mit violetten Blüten. Das Spornveilchen wird zwischen vier und zehn Zentimetern hoch, besitzt dunkelviolette Blüten und wächst in den Alpen in einer Höhe bis zu 1.600 Metern über den Meeresspiegel. Es zeichnet sich durch einen acht bis 15 Zentimeter langem Sporn aus.
Blütezeit:     März bis Mai
Sammelzeit:     Das blühende Kraut wird von März bis April gesammelt.
Verwendete Teile:    Blüten, Kraut
Inhaltsstoffe:    Zyamin, Eiweiß, Zucker, Gummi und Schleim. In der Wurzel befinden sich das Alkaloid Violin, in den Blüten ätherisches Öl sowie Salizylsäure.

 

Heilwirkung:    Abschwellend, antibakteriell, beruhigend, blutreinigend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, erweichend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerzlindernd (bei Kopfschmerzen), schweißtreibend, leicht abführend,
Verwendung in der Naturheilkunde:    Bei Bronchitis, Husten, Reizhusten, Keuchhusten, Atembeschwerden, Katarrhe der oberen Luftwege, Halsentzündung, Fieber, Grippe, Magenkatarrh, Rheumatismus, Gicht, Blasenentzündung, Nierenentzündung, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Epilepsie, Nervosität, Angstzustände, verschiedene Hautkrankheiten, Ekzeme, Pickel, Hautschuppen, Verrenkung, Quetschungen

Veilchensalbe ist auch bei Hautleiden wie Ekzemen, Flechten, Milchschorf und Akne zu empfehlen und zur allgemeinen kosmetischen Körperpflege geeignet.
Volksmedizinische Verwendung:    Eine Waschung, die aus Veilchenblüten, Rosmarin- und Rosenblättern gemeinsam in Kornbranntwein angesetzt wird und zu der man etwas Lavendelöl hinzu gibt, wird dazu verwendet, Verrenkungen, Quetschungen, Beschwerden, die auf Gicht hindeuten sowie rheumatische Beschwerden und Kopfschmerzen zu lindern.

Ein Blütensirup aus Veilchen lindert starkem Husten, während ein Tee, der aus Blüten und Blättern zubereitet wird, schleimlösend wirkt. Bereitet man den Tee nur aus Veilchenblüten zu, wirkt dieser harntreibend.
Verwendung in der Homöopathie:    Das homöopathische Mittel Viola odorata wirkt gegen Ohrenschmerzen, rheumatische Gelenkerkrankungen, Asthma, Keuchhusten sowie gegen Hautunreinheiten.
Kulinarisches:    Vor allem aus dem Märzveilchen lassen sich schmackhafte Gerichte, wie ein Salat mit Veilchen oder kandidierte Veilchenblüten zubereiten.

 

Mythologie:   

Das Duftveilchen war im griechischen und römischen Altertum eine mehreren Gottheiten geweihte Kultpflanze.
Am Tag des Saturns bekränzten sich die Feiernden mit Veilchenblüten; Pan wurden Veilchensträuße dargebracht und auch Persephone war die Pflanze geweiht.
Die griechische Sage berichtet, dass, wenn die holde Frühlingsgöttin Persephone aus der Unterwelt emporsteigt, um die Fluren neu zu beleben, unter ihren Schritten Veilchen in Mengen aufblühen. Heute noch werden zum Andenken an sie in der Bretagne am Karfreitag Veilchen ausgesät, um mit diesem Osterbrauch den Frühling herbeizulocken.

Auf Grund des Duftes und der dunklen Blüten galt das Veilchen den Griechen auch als Blume der Liebe. Schon sie schenkten Veilchen gerne der Angebeteten, um so auf die sich regende Zuneigung hinzuweisen.

Wie bei vielen anderen Pflanzen auch erklärten sich die Griechen das Entstehen des Veilchens mythologisch: Eine für ihre Schönheit bekannte Tochter des himmeltragenden Gottes Atlas wurde vom Sonnengott mit seinen Strahlen verfolgt. Die spröde Schönheit floh jedoch vor ihm und bat Zeus verzweifelt um Beistand. Er hatte Mitleid und verwandelte das verschüchterte und verzweifelte Mädchen in ein Veilchen. Geschützt vor den Strahlen des Sonnengottes wächst es seitdem im Gebüsch des Waldes.

Eine weitere Geschichte ist folgende: Der Gott Vulkanus hatte sich über alle Maßen in Venus verliebt, die ihn aber wegen seines Äußeren immer wieder abwehrte. Da griff der vor Liebesqualen geplagte Gott zu einer List. Er rieb sich den ganzen Körper mit Veilchen ein und erschien so vorbereitet wieder bei seiner abweisenden Geliebten. Veilchenduft wirkt verführerisch! Betört ließ sich Venus zum Liebespiel bewegen. Und Zeus, der die Nymphe Io als Schutz vor der eifersüchtigen Hera in eine bezaubernde Färse (= Kuh, die noch kein Kalb zur Welt gebracht hat) verwandelte, ließ für sie eine ganze Wiese duftender Veilchen erblühen. Einzig diese Pflanze war eine ihrer Schönheit angemessene Speise.

Außerdem wird die kleine Blume mit Kybele und Aphrodite, in Zusammenhang gebracht.
In der phrygischen Mythologie stammt das Veilchen aus Attis und Kybeles Blut ("Kybele Blumen".) Attis, ein kleinasiatischer Gott aus Phryghien hatte sich in einer Raserei selbst entmannt und wurde in eine Kiefer verwandelt. Aus seinem Blut entsprossen Veilchen. Veilchenbekränzte und Veilchenhaarige sind Beinamen für Aphrodite.

Nach einer wendischen Sage wurde die Tochter des Götzen Tschernebog in ein Veilchen verwandelt, das alle zehn Jahre einmal in der Walpurgisnacht blüht. Wer es dann pflückt, erlöst die Jungfrau und erhält sie mit all den Schätzen ihres Vaters als Frau. Im Norden ist das Veilchen seltsamerweise dem Kriegsgott geweiht Es heißt in Island immer noch "Thyrsfolia".

Magische Eigenschaften:    Schutz, Glück, Liebe, Lust, Wünsche, Frieden, Heilung
Magische Verwendung:    Veilchen symbolisieren Demut und Bescheidenheit, aber auch Feinfühligkeit, Zartheit, Jungfräulichkeit, Frühling, Hoffnung, Fruchtbarkeit, Treue und Liebe.

Die Blüten am Körper getragen, schützen gegen böse Geister und fördern das Glück.
Mit Lavendel vermischt, ergeben sie eine starke Liebesstimmulanz und erwecken die Lust.
Das erste Veilchen, das man im Frühling findet, erfüllt einen ganz besonderen Wunsch.
Das Veilchen beruhigt das Gemüt und fördert den Schlaf.
In einem grünen Stoffbeutel bei sich getragen, lässt es Wunden schneller heilen. Veilchen sind Inspirationshelfer und verbreiten Frieden in ihrer Umgebung.

Violett ist aber auch die Farbe der Fastenzeit, der Magie und der Seelenwanderung. Die Farbe gilt auch als altjüngferlich. Vielleicht wird deshalb eine Veilchenart auch Stiefmütterchen genannt.

 

Planet:     Venus/Mond
Element:    Wasser/Luft
Geschlecht:    weiblich
Sternzeichen:    Waage
Götter:    Venus, Io, Zeus

 


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