Schöllkraut


Botanischer Name:   Chelidonium majus, C. grandiflorum, C. haematodes, C. japonicum, C. laciniatum, C. luteum, C. maius, C. murale, C. ruderale, C. umbelliferum
Familie:   Mohngewächse (Papaveraceae)
Deutscher Name:   Schöllkraut
dt. Synonyme:   Aflkraut, Augenkraut, Blutkraut, Bockskraut, Gschwulstkraut, Gilbkraut, Goldkraut, Gottesgabe, Großes Schöllkraut, Herrgottsblatt, Herrgottsgnade, Himmelsgabe, Krätzenkraut, Marienkraut, Nagelkraut, Schälerkraut, Schälkraut, Schellkraut, Schinnkraut, Schindwurz, Schwalbenkraut, Schwalbenwurz, Teufelsmilchkraut, Trudenmilchkraut, Warzenkraut, Ziegenkraut
Etymologie:   Chelidonium stammt vom griechischen Wort chelidon (Schwalbe) ab. Es wird angenommen, dass der Ausdruck daher kommt, da die Pflanze bei der Ankunft der Schwalben zu blühen beginnt und bei ihrem Wegzug wieder verblüht.

Vom mittelhochdeutschen "schelkrut", entlehnt vom mittellateinischen "celidonia" = "Schwalbenkraut".

Englischer Name:   Celandine
engl. Synonyme:   Celydoyne, Chelidoninum, Devil's Milk, Garden Celandine, Greater Celandine, Kenning Wort, Swallow Herb, Swallow Wort, Tetterwort
Vorkommen:    Europa, Mittelmeerraum, Nordamerika
   

© marika / PIXELIO


Aussehen:    Das mehrjährige Schöllkraut wächst bevorzugt an Mauern in der Nähe von Häusern und wird etwa 40 bis 70 Zentimeter hoch. Es hat einen runden, verästelten Stängel und leicht behaarte, weiche, hellgrüne Blätter in Form eines Eichenblattes. Die Blüten des Schöllkrauts sind 2 Zentimeter groß und gelb. Weil die Blüten nur vier Blütenblätter aufweisen, lassen sie sich gut von anderen gelb blühenden Pflanzen unterscheiden. Ein weiteres Merkmal ist der Gelbe Saft des Schöllkrauts, der austritt, sobald der Stängel oder ein Blatt bricht.
Blütezeit:     Mai bis Juli
Sammelzeit:     Mai bis Juli
Verwendete Teile:    das blühende Kraut, Saft, (Wurzel)
Inhaltsstoffe:    mehrere Alkaloide, Coptisin, Chelidonin, Chelidoxanthin, Berberin, Chelerythrin, Sanguinarin, Glaucin, Glaukopikrin, Protopin (Fumarin), Spartein, Chelidonsäure, Chelidoninsäure, Glauciumsäure, Flavone, Bitterstoffe, ätherisches Öl
Volkstümliche Verwendung:    Äußerlich wurde der ätzende und stark hautreizende Milchsaft des Schöllkrauts bei Warzen, Schwielen und Hühneraugen verwendet. Verdünnter Schöllkrautsaft soll äußerlich gegen Akne, Ekzeme, Geschwüre und andere Hautkrankheiten geholfen haben. Durch die Anwendung von einem Schöllkrautblatt, das zwischen feuchten Fingern zerrieben wurde, sollen die Augen schleier- und fleckenlos sowie die Sehkraft erhalten bleiben.
Medizinische Verwendung:    Das Schöllkraut ist eine beliebte starke Heilpflanze, die für die Behandlung von Leberschwellungen, Gelbsucht, Gallenblasenentzündungen, Rheuma, Gicht und Gallengries verwendet wird. Neuere Untersuchungen ergaben, dass das Schöllkraut die Herztätigkeit anregt und den Blutdruck erhöht und sich auch positiv auf die Tätigkeit von Darm und Bronchien auswirkt.
Homöopathische Verwendung:    Gegen Lebererkrankungen, Lungenentzündungen, Gastroenteritis (Infektionskrankheit des Magen-Darm-Traktes), Rheuma, Gicht, Harnleiden und Gallensteinen. Durch die enthaltenden Alkaloide wirkt das Schöllkraut entkrampfend bei Magenschmerzen, Asthma, Reiz- und Krampfhusten und Menstruationskrämpfen.
Geschichtliches:    Der Pflanze wurde von alters her verschiedenste Heilwirkungen zugeschrieben. Der griechische Arzt Dioskurides (1. Jahrhundert nach Christus) empfahl gegen Gelbsucht die Wurzel mit Anis und Weißwein zu trinken. Ein Umschlag aus Schöllkraut mit Wein vermischt, wurde gegen Bläschenausschlag verwendet.
Sonstiges:    ACHTUNG!!!

Das Schöllkraut kann bei zu hoher Dosierung giftig sein. Besonders die Wurzel und der Saft enthalten einen hohen Anteil an giftig wirkenden Alkaloiden. Im Oktober ist der Alkaloidgehalt besonders hoch. Die Giftigkeit verliert sich im getrockneten Kraut.

Nicht bei Lebererkrankungen, Alkohol oder mit medizinischen Präparaten, die Einfluss auf die Leber haben, anwenden. Die Leberwerte sollten bei einer Einnahme über vier Wochen regelmäßig kontrolliert werden. 

Auch von einer Einnahme während der Schwangerschaft ist abzusehen. Auch Kindern unter 12 Jahren sollten keine Schöllkraut-Präparate einnehmen.

 

Brauchtum:    Schöllkraut hilft gegen ungerechtfertigte Verhaftungen und schützt vor anderen Problemen mit dem Gesetz. Zu diesem Zweck muss man es auf der Haut tragen und an jedem dritten Tag erneuern. Darüber hinaus bewahrt es die gute Stimmung seines Trägers und heilt Depressionen. Man kann es auch als Schutz tragen. Vor Gericht hilft das Schöllkraut, das Wohlwollen des Richters oder der Schöffen zu gewinnen. 
Wickelt man ein Maulwurfsherz in Schöllkraut ein, soll das übermenschliche Kräfte verleihen, vor Unfällen schützen und seinen Träger gegen Feinde unbesiegbar machen.
Allgemein soll Schöllkraut helfen, die Sehkraft zu verstärken. Aus dem Mittelalter stammt allerdings der Aberglaube, dass ein in Schöllkraut eingewickelter Schwalbenstein (Chelidonius lapis) die Sehkraft verschlechtere. 
Kulinarisch wurde das Schöllkraut in Serbien verwendet: So machte man zum Frühlingsfest einen Saft aus Löwenzahn, Schafgarbe und Schöllkraut und trank diesen vor Sonnenaufgang.
Magische Eigenschaften:    Schutz, Fröhlichkeit, Rechtsangelegenheiten
Magische Verwendung:    

Das Schöllkraut wird bei den Frühlingsritualen verwendet, um die anwachsende Sonne zu feiern. In der Magie wird das Schöllkraut dann eingesetzt, wenn man bei irgendeinem Problem einen Erfolg beziehungsweise Sieg benötigt. Es stärkt auch das Selbstvertrauen gegenüber Gegnern. 
Im Tarot wird es mit der Karte der Sonne assoziiert.

 

Planet:     Sonne, Mars
Element:    Feuer
Geschlecht:    männlich
Sternzeichen:    Löwe

 


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