Muskatnuss
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© Anita Winkler / PIXELIO |
Aussehen: | Der bis zu 20 Meter hohe, immergrüne Muskatbaum hat eine glatte, graugrüne Rinde und elliptische Blätter, die auf der Oberseite dunkelgrün sind. Die Blüten des Baumes sind gelblich. Männliche und weibliche Blüten wachsen auf unterschiedlichen Bäumen, weshalb auf Plantagen fast ausschließlich weibliche Bäume kultiviert werden, denn nur sie tragen die fleischigen,
aprikosenartigen Früchte. Wenn der innere Kern, die Muskatnuss, reif ist, springt die Frucht auf. Der Samenmantel beziehungsweise die Frucht wird als Muskatblüte bezeichnet. Der Baum trägt erst im Alter von acht Jahren Früchte und hat im Alter von 15 Jahren den Höchstbestand an Früchten erreicht. |
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Blütezeit: | März bis Juli | |
Erntezeit: | 3x jährlich | |
Verwendete Teile: | Samen ("Nuss"), Samenmantel, ätherisches Öl | |
Inhaltsstoffe: | Ätherische Öle, Myristicin, Safrol, Elemicin, Harz, fettes Öl, Lignane, Lycopen, Terpen, Pinen, Eugenol | |
Homöopathische Verwendung: | bei akuter Gastritis | |
Medizinische Verwendung: | Als regelmäßiger Bestandteil in Speisen wird der Muskatnuss eine Stärkung des Verdauungssystems und des Herzens nachgesagt. Sie soll dafür sorgen, dass der Darm besser arbeitet, entkrampfend bei Blähungen wirken und die Darmwände durchlässiger für Nährstoffe machen. In den Anbauländern wird sie deshalb äußerlich als Brei gegen entzündliche Hauterkrankungen verwendet. Das ätherische Öl der Muskatnuss wirkt durchblutungsfördernd, tonisierend, antiseptisch und entzündungshemmend, weshalb sie in Cremes für fettige und unreine Haut Anwendung findet. |
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Kulinarisches: |
War sie früher noch ein bedeutendes Gewürz, ist diese Bedeutung heute gesunken. Die Muskatnuss wird heute vor allem in arabischen Ländern, Iran und in Nordindien verwendet. |
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Geschichtliches: |
Die Muskatnuss wurde in Europa erst im 11. Jahrhundert bekannt, was an der geringen Verbreitung des Baums liegt. Arabische Händler brachten sie nach Europa. Anfangs wurde sie noch zum Aromatisieren von Bier benutzt, erst im 16. Jahrhundert wurde mit der Pflanze auch Handel betrieben. Im 17. Jahrhundert hatten die Holländer ein vollständiges Monopol, das erst die Franzosen im 18. Jahrhundert durch den Schmuggel und die Weiterzüchtung der Muskatnuss wieder zu Fall brachten. |
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Sonstiges: |
ACHTUNG!!! |
Magische Eigenschaften: | Weissagung, Glück, Geld, Treue, Gesundheit | |
Brauchtum: | Muskatnüsse wurden lange als Talisman getragen, die Glück bringen sollten. Aus Sternanis, Tonka Bohnen und Muskat wird so eine starke Kräuterkette gebastelt. Die Muskatnuss wurde auch getragen, um Rheuma, Neuralgien, Halsschmerzen oder Furunkel abzuwehren. Hängt man einem Baby einen Muskatnuss-Kette um den Hals, wird diese das Zahnen unterstützen. Man fügt Muskatnuss bei Geld- und Wohlstandsmixturen hinzu oder spritzt einen Aufguss der Pflanze auf grüne Kerzen, um genau dasselbe zu erlangen. Um zu erreichen, dass der Liebste treu bleibt, muss man eine Muskatnuss genau in vier Teile zerschneiden. Einen Teil vergräbt man in der Erde, den zweiten wirft man von einer Klippe in die Luft, das dritte Stück wird verbrannt, den vierten kocht man im Wasser. Danach trinkt man einen Schluck dieses Wassers und trägt diesen letzten Teil überall mit sich, legt ihn sogar in der Nacht unter sein Kopfkissen. Keine Frau wird den Partner versuchen wollen. Trägt man eine Muskatnuss bei sich, die man an Neujahr geschenkt bekommen hat, tut man sich beim Fallen nicht weh. Bei sich tragen muss man auch eine im Brot gebackene Muskatnuss - das bewahrt vor Schlaganfall. Aber auch in der Liebe spielt die Muskatnuss eine Rolle: Eine Muskatnuss, die so groß ist, dass sie als Ganzes verschluckt werden kann, ist ein unfehlbares Liebeselixier, wenn man sie pulversiert unter das Essen mischt. Dies gilt natürlich auch für Tiere und nicht nur für Menschen. Hängt man sich die Muskatnuss um den Hals, soll dies die Manneskraft stärken. Aber auch das Gegenteil lässt sich dadurch bewirken: Man gibt dem Mann einfach eine Abkochung der Muskatnuss in eigenem Harn zu trinken. |
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Magische Verwendung: |
Sie wurde bei den Römern bei Räucherungen für Orakelsprüche verwendet. |
Planet: | Jupiter | |
Element: | Feuer | |
Geschlecht: | männlich | |
Götter: | Cunda, Odin |
Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):
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Muskatnussbaum © Dieter Schütz / PIXELIO |
Muskatnussbaum |
Muskatnuss mit innerer Schale, Macis und Frucht © Alexander Daniel / GNU FDL |
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Muskatnussbaum mit Frucht © W.A. Djatmiko / GNU FDL |
Muskatnuss |
Muskatnussbaum © W.A. Djatmiko/ GNU FDL |