Lorbeer
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![]() Lorbeer
(Laurus nobilis) |
Aussehen: | Ein bis zu 10 Meter hoher, immergrüner Strauch oder Baum, der ledrige, dunkelgrüne Blätter besitzt. An der Oberseite sind sie glänzend, die untere ist matt. Der Lorbeer hat einen aromatischen Duft, kleine, gelbgrüne Blütendolden sowie schwarze Beeren. | |
Blütezeit: | März bis April | |
Erntezeit: | ganzjährig | |
Verwendete Teile: | Frucht, Öl, Blätter | |
Inhaltsstoffe: | Ätherische Öle, Bitterstoff, Borneol, Kampfer, Carvacrol, Eugenol, Salicylate, Thymol, Valeriansäure, Beta-Sitosterol |
Zubereitungen: | Bäder, Gebräue, Gewürze | |
Heilwirkung: | wirkt: adstringierend, anregend,
antibakteriell, harntreibend, kräftigend, schleimlösend, schweißtreibend,
verdauungsfördernd, menstruationsfördernd wird eingesetzt bei: Appetitlosigkeit, Blähungen, Frauenbeschwerden |
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Volksmedizinische Verwendung: | Lorbeeren wurden früher unter anderem gegen Läuse und Milben eingesetzt. Im Mittelalter war der Lorbeer auch ein Mittel gegen die Pest. Man glaubte auch, dass Lorbeeren die Entbindung erleichtern oder sie wurden sogar als Abtreibungsmittel verwendet. | |
Andere Anwendungs- und Wirkungsbereiche: | Das ätherische Öl wirkt anregend und konzentrationsfördernd und wird (zusammen mit der Lorbeerbutter) bei Hautauschlägen, Furunkeln, Muskelschmerzen, Verstauchungen, Zerrungen, Rheumatische Schmerzen und Insektenstichen eingesetzt. | |
Geschichtliches: | In der griechischen Mythologie gibt es folgende
Geschichte: Die Nymphe Daphne wurde von Apollo begehrt. Deswegen wurde sie
von ihrer Mutter Gaia in einen Lorbeerstrauch verwandelt, der in der
griechischen Sprache ihren Namen trug. Auch heißt es, dass Apollo nach
seinem Sieg über die Python von Delphi einen Lorbeerkranz als
Siegeszeichen trug. Noch in Rom wurde ein siegreicher Feldherr mit Lorbeer bekränzt (Corona Triumphalis). Im Kaiserreich trugen auch die römischen Kaiser einen Lorbeerkranz, und später erhielten ihn auch die Sieger der Olympischen Spiele, die seit 776 vor Christus alle vier Jahre in Olympia ausgetragen wurden. Wurden die Sieger zuerst noch mit einem Olivenzweig gekrönt, war es später der Lorbeerkranz. Einfluss auf diese Entwicklung hatten die Phythischen Spiele, die ab 582 vor Christus alle zwei Jahre in Delphi in Griechenland stattfanden. Noch heute steht er sprichwörtlich für eine besondere Auszeichnung und im angelsächsischen Raum gibt es den offiziellen Titel des poet laureate („lorbeergekrönter Dichter“), da der Lorbeer auch dichterische Inspiration verleiht. Die Orakelpriesterinnen von Delphi verräucherten angeblich den Lorbeer zusammen mit anderen Kräutern, um in Trance zu fallen und prophetische Voraussagen zu machen. Diese Divinationsmethode hieß Daphnomantie. Zum Fest der Saturnalien, schmückten die Römer ihre Häuser mit Lorbeer, weswegen es auch heute noch gerne als Schmuck zur Wintersonnwende verwendet wird. |
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Kulinarisches: | Wird zum Würzen von Suppen, Eintöpfen,
Fleischgerichten, Fisch, Sülzen, eingelegten Gurken und Heringen
eingesetzt. Der Unterschied zu vielen anderen Gewürzen ist, dass der Lorbeer eine zeitlang mit dem Essen mitgekocht werden kann. Meistens werden die Blätter getrocknet verwendet, frische Blätter sind aromatisch, haben aber einen bitteren Geschmack. Durch das Trocknen nimmt das Aroma zu. Lorbeerblätter, die sich besonders zum Würzen eignen, haben eine sehr kräftige, grüne Farbe und einen starken Geruch. Die grüne Farbe ist hier ein Indiz für die Qualität. Lorbeerblätter sind nicht ewig haltbar: Sie lassen sich maximal bis zu einem Jahr nach dem Pflücken verwenden. Sind die Blätter braun, ist auch das Aroma dahin. Die Lorbeerfrüchte sind Bestandteile von Gewürzmischungen, einzeln werden sie nicht angewendet. Mit ihnen werden zum Beispiel Kartoffelgerichte oder Saucen schmackhaft gemacht. Außer dem Lorbeer, der in der europäischen Küche verwendet wird, gibt es auch noch den Westindischen Lorbeer, der mit dem Pimentbaum verwandt ist. Die Blätter dieses Lorbeers werden destilliert und zu Bay-Öl verarbeitet. Der Kalifornische Lorbeer und der Mexikanische Lorbeer werden in der Küche kaum noch benutzt. |
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Sonstiges: | ACHTUNG: Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) |
Brauchtum: |
Am Vorabend vor Dreikönig geräucherter Lorbeer
galt als Mittel gegen „finstere Gewalten“. Am Heiligen Abend soll man
drei Lorbeeren essen, um das ganze Jahr vor Krankheit geschützt zu sein.
In Westdeutschland gibt es die Sitte, dass Totenträger ein Lorbeerblatt
im Mund haben; diese werden schließlich mit ins Grab geworfen. Ein
Lorbeerblatt im Mund kann auch vor Pest und anderen Seuchen schützen Man schrieb auch Zauberworte gegen Krankheit auf Lorbeerblätter. Wenn man zwei Menschen zu gegenseitigen Feinden machen wollte, zerteilte man ein Lorbeerblatt in zwei Hälften, schrieb die beiden Namen darauf, steckte eine neue Nadel hindurch und warf alles in den Fluss. Will man zu einer bestimmten Zeit erwachen, lege man so viele Lorbeerblätter unters Kopfkissen, als man Stunden schlafen möchte. Mancherorts glaubte man, dass die Flugbesen der Hexen aus Lorbeerholz bestanden. Soll ein Kind schöne Augen bekommen, musste die Mutter in der Schwangerschaft jeden Morgen eine Lorbeere essen. Die griechische Mythologie kennt die Legende der Nymphe Daphne, in die sich der Gott Apollo verliebte. Daphne war jedoch nicht im Geringsten an ihm interessiert und ließ sich mit Hilfe ihres Vaters Peneus in einen Lorbeerstrauch verwandeln. Als Apollo das entdeckt, erklärt er den Strauch als heilig und pflückt einige Blätter, aus denen er dann einen Lorbeerkranz flechtet. Diesen trägt er auf den Kopf als Erinnerung an seine geliebte Daphne. In anderen griechischen Mythologien gilt der Lorbeer als Apollo und Zeus geweiht. Die Römer widmeten den Lorbeer der Göttin Fides, der jungfräulichen Göttin der Jagd und des Mondes. Für die Entdeckung des Feuers soll übrigens der Götterbote Hermes verantwortlich sein, indem er mit einem Granatapfel gegen den Lorbeer strich. Angeblich soll der Kaiser Tiberius (1. Jahrhundert vor Christus) einen Lorbeerkranz getragen haben, um seine Furcht vor Gewittern zu besiegen. |
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Tarot: | Im Tarot wird der Lorbeer mit der Karte der Sonne oder der Stärke assoziiert, kann also demnach bei Meditationen über diese Karten verwendet werden. | |
Magische Eigenschaften: | Schutz, übersinnliche Fähigkeiten, Reinigung, Heilung, Stärke | |
Rituelle Verwendung: |
Lorbeer wurde einst von den Priesterinnen in Delphi
zu divinatorischen Zwecken benutzt. Sie kauten den Lorbeer und waren durch
jahrelanges, intensives Training dazu in der Lage, das Orakel von Delphi
zu invozieren. Im Ritual können die Lorbeerblätter zum Beispiel als Opfer an die Götter verbrannt werden. Auch lässt sich der Lorbeer divinatorisch anwenden, indem in eine Wanne mit Wasser ein Lorbeerblatt getan wird. Lorbeeröl eignet sich auch Meditationen, indem man die Kerze damit einreibt. Es heißt, dass man dann nicht nur attraktiver auf andere Menschen wirkt, sondern das Öl auch hilft, Veränderungen in einem selbst zu bewirken. In Verbindung mit dem Gott Apollo, der für seine Musikalität bekannt ist, kann der Lorbeer auch benutzt werden, um Musikinstrumente zu weihen. Selbst um Apollo oder eine andere Sonnengottheit zu invozieren, eignet sich der Lorbeer. Aus den Blättern kann eine Krone gemacht werden, die bei Initiationen geschenkt wird. Manchmal wird der Lorbeer auch mit Imbolc in Verbindung gebracht. Man kann ihn verwenden, um über das Anwachsen des Lichts zu meditieren. |
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Magische Verwendung: |
In größeren Mengen genossen, kann der Lorbeer
Trance begünstigen (eine psychoaktive Wirkung wird von Rätsch jedoch
bezweifelt). Deswegen wird er auch für mantische (hellseherische) Zwecke
eingesetzt und zur Förderung übersinnlicher Kräfte und prophetischer Träume,
zum Beispiel in Zaubertränken oder als Räucherung. Legt man Lorbeerblätter
unter das Kopfkissen, träumt man von der Zukunft. Eine Räuchermischung
aus Lorbeer und Sandelholz soll Flüche und Verhexungen bannen. Außerdem schützt er gegen Feuer, Blitz, Poltergeister, negative Einflüsse und Gedanken, wirkt stimmungsaufhellend und soll bei Minderwertigkeitsgefühlen helfen. Lorbeer wird auch als Amulett getragen und findet sogar bei Exorzismen Verwendung. Dem Lorbeer wird auch eine stark reinigende Wirkung nachgesagt. Ein Lorbeerzweig kann auch zum Verspritzen von Wasser verwendet werden, was der Reinigung dient. Des weiteren verleihen Lorbeerblätter Stärke und sie schützen, im Mund getragen, vor Pech. Ein Liebespaar sollte einen Lorbeerzweig in zwei Hälften teilen, wobei jeder eine Hälfte aufbewahrt. Dadurch hat ihre Liebe Bestand. Verbrennt man Lorbeerholz oder ein Lorbeerblatt, bringt es Glück, wenn man knistern und knacken vernimmt. Schwelt es nur dahin, verheißt dies Unglück. Für poetische Inspirationen kann ein Lorbeerblatt auf ein weißes Blatt Papier getan werden. |
Planet: | Jupiter, Sonne | |
Element: | Feuer | |
Geschlecht: | männlich | |
Sternzeichen: | Löwe, Zwilling, Krebs, Jungfrau, Steinbock | |
Götter: | Apollo, Daphne, Delphi, Hekate, Aesculapius, Ceres, Faunus, Eros, Fides |
Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):
Lorbeer |
blühender Lorbeer |
Lorbeer |
blühender Lorbeer |
Lorbeer |
Lorbeerblätter |