Linde


Botanischer Name:   Tilia cordata
Familie:   Tiliaceae (Lindengewächse)
Deutscher Name:   Linde, Winterlinde
dt. Synonyme:   Bastbaum, Frühlinde, Silberlinde, Sommerlinde, Spätlinde, Steinlinde, Waldlinde
Etymologie:   Belegt ist das Wort "Linde" seit dem 9. Jahrhundert (mittelhochdeutsch "linde", althohdeutsch "linta", altsächsisch "lind(i)a"). Wahrscheinlich kommt die Wortbedeutung Linde = Schild daher, weil Schilde oft aus Lindenholz gefertigt wurden. 
Englischer Name:   Linden
engl. Synonyme:   Lime, Lime Tree, Linden Tree
Vorkommen:    Europa
   

© Gisbert Heim  / PIXELIO


Aussehen:    In Europa gibt es rund 400 Arten der Lindenbäume. Es handelt sich bei den Linden um Laubbäume, die bis zu 30 Meter hoch und mehr als 1000 Jahre alt werden können. Die Blätter der Linde sind herzförmig zugeschnitten, an der Oberseite grün und an der Unterseite weiß oder grau. Die Blüten sind hellgelb mit zwei kleinen Blättern und zeichnen sich durch einen süßlichen Duft aus. Die Samen sind klein, bräunlich bis grau und besitzen Härchen.
Blütezeit:     Juni/Juli
Inhaltsstoffe:   Schleimstoffe, Pflanzensäuren, ätherische Öle, Flavanoide
Medizinisch verwendete Teile:    Blüten

 

Volksmedizinische Verwendung:    Verwendet werden hier nur die Blüten der Winter- und Sommerlinde, die Blüten aller anderen Arten (beispielsweise die der Silberlinde) riechen nicht so gut. Sie werden bei fiebrigen Erkältungskrankheiten und gegen Husten, Entzündungen und bei Krämpfen angewandt. Ein Bad aus Lindenblüten wirkt darüber hinaus schlaffördernd und beruhigend. Äußerlich angewendet als Umschlag oder Tinktur fördert die Linde die Heilung von Wunden. 

Linde wird auch in der Tiermedizin, insbesondere bei Pferden, angewandt.
Anwendung:   Als Badezusatz oder Tee. 
Für den Tee einen Teelöffel (zirka 2 Gramm) getrocknete Lindenblüten (entweder frisch gepflückt oder im Handel erhältlich) mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen - danach abseihen. Ein bis zwei mal pro Tag eine Tasse frischen und heißen Tee, am Besten mit Honig gesüßt, trinken.
Kosmetische Anwendung:    Gegen Falten hilft ein Auszug aus Lindenblüten. Vier bis fünf Esslöffel mit einem Liter kaltem Wasser übergießen, einen Tag stehen lassen, danach abseihen.
Geschichte:     Die Linde ist als Baum der Liebe bekannt. Sie galt und gilt als heiliger Baum. Viele Heiligenbilder wurden aus dem Lindenholz geschnitzt und es gibt viele Wallfahrtsorte in Deutschland, Österreich und Poen, an denen ein Marienbild auf einer Linde befestigt wurde. 

Um die Linde gibt es viele Sagen, Geschichten und Lieder (eines der Bekanntesten ist "Der Lindenbaum oder am Brunnen vor dem Tore" von Franz Schubert/Text: Wilhelm Müller). Bei den Germanen war die Linde der Göttin der Liebesgöttin Freya heilig und bei den Slawen der Göttin Lada, die Griechen ordneten sie der Aphrodite zu. Nach der Christianisierung sprach man sie Maria zu. 

Im "Nibelungenlied", dem mittelhochdeutschen Heldenepos aus dem 13. Jahrhundert, wird Siegfried dadurch verwundbar, dass ein Lindenblatt auf einer Stelle zwischen den Schultern klebte, als dieser im Blut des erlegten Drachen badete, um seine Haut unverwundbar zu machen.

Der Name der Linde kommt vom indogermanischen "lentos" und bedeutet biegsam.

 

Magische Eigenschaften:    Schutz, Unsterblichkeit, Glück, Liebe, Schlaf
Magische Verwendung:     Vor allem in Europa gilt die Linde als Baum für Schutz. Aus diesem Grund werden die Äste über die Tür gehängt oder man pflanzt einen Lindenbaum in den Garten. 
Die Rinde der Linde verhindert Rauschzustände, wenn man sie bei sich trägt, während die Blätter und Blüten beim Liebeszauber verwendet werden. Da die Linde auch als Baum der Unsterblichkeit gilt, werden ihre Blätter auch bei Zaubersprüchen, die in diesen Bereich fallen, verwendet. 
Aus der Mischung von Lindenblüten und Lavendel lassen sich hervorragende Kräuterkissen herstellen, die an Schlaflosigkeit leidende Menschen wieder Schlaf finden lassen. Aus Lindenholz werden außerdem Talismane gemacht, die das Glück anziehen sollen, wenn man sie bei sich trägt.

Die Linde kann auch verwendet werden, um den Segen des Zeus zu erlangen. Man kann sie zum Beispiel im Garten anpflanzen und das Holz als Opferung an Zeus verbrennen. 

Zu Puder verarbeitete Linde dient als Zusatz bei verschiedenen Räucherungen.

 

Planet:     Saturn, Jupiter
Element:    Luft
Geschlecht:    männlich
Sternzeichen:    Schütze
Götter:   Freya, Aphrodite, Zeus, Venus, Lada (slawisch)

 


Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):

Linden im Herbst
© Dirk Schmidt  / PIXELIO
1000jährige Linde
© Steffi Pelz  / PIXELIO
Lindensamen
© Hannes Keller, Sontheim  / PIXELIO

 

Lindenblüten
© brit berlin  / PIXELIO
1000jährige Linde
Frauenchiemsee
© hldg  / PIXELIO
Lindenblüte
© A. Kern  / PIXELIO