© Dieter Kaiser  / PIXELIO

Ingwer spielt in der Küche eine wichtige Rolle, vor allem in den tropischen Ländern. Im Westen ist der frische Ingwer als grüner Ingwer leicht erhältlich. Er wird gerieben oder fein gehackt, manchmal auch in Wasser eingeweicht, bevor mit ihm die Gerichte gewürzt werden. Das Charakteristische ist sein würziger und scharfer Geschmack. 
In Thailand wird der Ingwer gemeinsam mit Kokosnuss-Curry zu den Speisen hinzugefügt, in Indonesien gibt es Gewürzpasten aus Chilli und Ingwer, mit denen das Fleisch vor dem Grillen eingerieben wird. 
Gebratener Ingwer entfaltet statt des scharfen Geschmacks sein feines und mildes Aroma - dies wird in Indien und Sri Lanka bevorzugt. In Norwegen dient Ingwer als Basis für feine, würzige Soßen. 
In China wird der Ingwer gebraten und auch gekocht verwendet. 

Getrockneter Ingwer schmeckt nicht so gut wie frischer und kann diesen daher auch nicht ersetzen. Er wird nur dann verwendet, wenn das frische Gewürz nicht zur Verfügung steht. 

Getränk: Neben dem Ingwer-Tee, der heiß und auch kalt schmeckt, gibt es das vor allem in den USA bekannte Ingwer-Bier (Ginger Ale), ein alkoholfreies Getränk, das entgegen seinem Namen nichts mit Bier zu tun hat.

Ingwer wurde einst aus Indien nach Europa eingeführt. Er ist vor allem in der chinesischen Medizin als Heilmittel bekannt. Der Mediziner Chen Cangqi schrieb in der Tang Zeit (618 bis 907 n. Chr.) von der appetitanregenden und entgiftenden Wirkung des Ingwersaftes. Er wurde gegen Erbrechen und zur Regulierung des Magens verwendet. In der Ming-Zeit berichtete der Mediziner Li Sizhen von der Wirkung des frischen und geschmorten Ingwers, der als schweißtreibendes Mittel gegen Fieber eingesetzt wurde und zur Kreislaufstärkung. Mit getrocknetem Ingwer behandelte man Milz und Magen und Krankheiten, die den Verlust des Yang zur Folge hatten. 
Der Arzt und Mediziner Zhang Yuansu schrieb in der Yuan-Dynastie (1271 bis 1368 n. Chr.) schließlich über die Steigerung der Herztätigkeit, die Vertreibung der Kälte aus den Meridianen und Gelenken, die Stärkung des Yang und die Wirkung gegen Bauchschmerzen durch den Ingwer. 
In Deutschland ist der Ingwer seit 1988 als Heilmittel anerkannt.

Die Geschichte des Ingwer ist stark mit der Gesundheit einer Person verknüpft. Er wird im Garten gezüchtet und dient quasi als botanisches Barometer, um die Gesundheit des Besitzers anzuzeigen. Er kann auch effektiver verwendet werden - nämlich, indem man Stücke der getrockneten Wurzel in ein Amulett oder ein Medizinsäckchen gibt und so die Gesundheit auf magischem Weg fördert. Man kann den Ingwer darüber hinaus auch auf jede denkbar andere magische Art nutzen, um körperlichen Schutz zu gewährleisten. 

Leute, die den Ingwer anbauen, sollten sich eine Pflanze suchen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der menschlichen Form aufweist. Obwohl es schwierig ist, den Ingwer zu züchten, ohne dass er unförmig wird, wird er zu einem starken magischen Symbol, wenn man es tatsächlich schafft. 

Im modernen Wicca findet man den Ingwer oft in Kräutermixturen, die der Weihe von Athames dienen. Der Ingwer liefert die nötige Energie für das Arbeiten mit diesem Werkzeug.

Im Tarot wird er mit der Karte der Hohepriesterin assoziiert. Man kann sich aus Ingwer einen Tee machen oder ihn auch als Räucherung verwenden, bevor man sich mit der Karte beschäftigt. Und wenn jemand Süßes mag, könnte er aus Ingwer auch Kekse backen und sie essen, wenn er über die Karte der Hohepriesterin meditiert. 

Isst man Ingwer, bevor man einen Zauberspruch ausführt, wird ihm dieser mehr Kraft verleihen, weil man durch den Ingwer "aufgeheizt" wird. Das gilt speziell bei Liebeszaubern, weil der Ingwer bei diesen oft verwendet wird. 

Ganze Ingwerwurzeln werden angepflanzt oder gezüchtet, um Geld anzuziehen. Man kann auch die zu Puder zerstoßene Wurzel in die Taschen oder auf das Geld streuen. 

Ingwer wird auch bei Zaubersprüchen verwendet, die Erfolg bringen sollen oder auch um den positiven Ausgang einer magischen Arbeit zu gewährleisten.