Haselnuss
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Aussehen: | Die Hasel ist ein sommergrüner Strauch, mit vielen Stämmen und wird zirka 2 bis 6 Meter hoch, selten bis 10 Meter. Sie wächst sehr schnell und kann bis zu 100 Jahre alt werden. Die Rinde ist hellbraun und glänzend mit hellen waagerechten Malen. Die Blätter sind etwa 6 bis 10 Zentimeter lang und fast genauso breit, auf der Oberseite grün und auf der Unterseite behaart; im Herbst färben sich die Blätter gelblich bis gelb-bräunlich. Bei den Blüten gibt es weibliche und männliche. Die männlichen Kätzchen sind etwa 8 bis 10 Zentimeter lang; weibliche Blüten sind unscheinbar mit kleinen roten Büscheln, die aus der Knospe herausspitzen. Die Haselnüsse sind bis zu 18 mm lang und wachsen entweder einzeln, meistens jedoch als Paar oder zu Dreien zusammen. | |
Blütezeit: | Februar bis April | |
Erntezeit: | Nüsse Ende August, September bis Oktober; Blätter im Frühjahr, Holz ab November | |
Verwendete Teile: | Haselnuss, Zweige, Holz, Rinde | |
Inhaltsstoffe: | Die Haselnüsse enthalten etwa zu 60% Öl, dazu noch Calcium, Eisen, Eiweiße, Kalium, Magnesium, Mangan, Kupfer, Phosphor; Vitamine: A, B1, B2, C; Flavonoide, Gerbstoffe |
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Zubereitungen: | Haselnuss-Öl, geriebene Haselnüsse | |
Heilwirkung: | Es ist keine medizinische Heilwirkung nachgewiesen. | |
Andere Anwendungs- und Wirkungsbereiche: | Die langen, biegsamen Triebe der Hasel wurden früher
für Vogelschlingen, Flechtzäune, Fassreifen, Korbbügel, stärkere Äste
als Armbrustbögen oder Spazierstöcke verarbeitet. Ebenso wurden Tischler- und Drechslerarbeiten damit ausgeführt. Die Haselholzspäne fanden Verwendung bei der Bier- und Weinherstellung zur Klärung des Sudes. Das Holz der Hasel wurde von den Köhlern zu Holzkohle gemacht und fand Verwendung als Zeichenkohle sowie in der Schießpulverherstellung. |
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Volksmedizinische Verwendung: | Haselnuss-Öl und zu Pulver gebrannte Haselrinde
galten als Aphrodisiakum. Epilepsie: Aus dem Holz der Haselnuss wurde ein alkoholischer Auszug oder ein Öl hergestellt, das gegen Epilepsie helfen sollte, von der man glaubte, dass diese durch Hexerei verursacht wurde. Das Holz dafür musste entweder zwei bis drei Tage vor dem Neumond oder innerhalb des Zeitpunktes wenn die Sonne im Sternzeichen des Widders stand, gesammelt werden. Aphrodisiakum: In einem Rezept des 15. Jahrhunderts wird die Verwendung von zu Pulver gebrannter Rinde des Haselnuss-Strauches empfohlen. Ebenso wurde das Einnehmen von Haselnuss-Öl nahegelegt wenn „einer nit mynnen mag“. Warzen: Es wurde empfohlen junge Haselzweige zu knicken, so viele Warzen man hatte oder einen „Warzenstecken“ zu schneiden und die Anzahl der Warzen einzukerben. Anschließend sollte man den Stock auf der Straße hinter sich werfen ohne sich dabei umzusehen. Wer immer diesen Stock aufhob bekam die Warzen. Überbeine: Eine frische Haselnussrute jeden Morgen über das Überbein streichen und danach dieses mit Speichel einreiben (bevor man gefrühstückt hatte – also nüchtern). Frakturen und Verstauchungen: Diese werden geheilt durch das Berühren mit Haselstöcken. Nabel- und Leistenbrüche: Haselnüsse darauf binden. Rotlauf: (Wundrose, Erysipel; verursacht durch Streptokokken, die in eine offene Wunde eindringen) Das kranke Glied wird in die Erde hinter einem Haselstrauch eingegraben, etwa 30 Minuten lang. Danach muss die entstandene Grube unbedingt wieder aufgefüllt werden. Därr- und Lungensucht: (Schwindsucht; auszehrende Erkrankung) Der Erkrankte soll in ein neues Töpfchen urinieren, dieses verschließen und es anschließend hinter einem Haselstrauch vergraben. Dazu folgenden Spruch aufsagen: „Ma Krankat vagrob i – An Hergott, dean lob i“. Blutende Wunden: Haselstöcke in der Nacht auf Petri und Pauli schneiden und mit den Blut der Schnittwunde betupfen. Die Haselruten müssen von unten nach oben geschnitten werden. Nach dem Betupfen der Stöcke wird ein Lappen aus einem Männerhemd darum gebunden. Dieses „Päckchen“ muss von dem Verletzten so lange am Leib getragen werden bis die Wunde ganz verheilt ist, sonst bricht sie erneut auf. Hat sich ein Pferd verletzt, schneidet man drei Haselruten ab während man die drei „höchsten Namen“ ausspricht (Jesus, Gott, der Heilige Geist). Anschließend taucht man die Haselruten in die Schnittfläche der blutenden Wunde und hängt die Ruten auf die Ofenstange oder in den Rauchfang. Die Wunde heilt sowie die Haselruten abdorren. Fieber: Man beschaffe sich einen Haselstock. Entweder kauft man diesen ohne dabei über den Preis zu feilschen oder man geht vor Sonnenaufgang in den Wald und bricht einen Stock von einem Haselstrauch ab. Den Haselstock legt man in der Kirche nieder. Sollte jemand diesen Stock aufheben, so bekommt dieser das Fieber und wird es erst wieder los, wenn er den Stock zuerst in drei Stücke zerbricht und diese anschließend verbrennt. Wadenkrämpfe: Um diesen vorzubeugen legte man ans Fußende im Bett drei Haselnusszweige mit noch geschlossenen Blüten (Kätzchen). Läuse: bekommt man, wenn man grüne Haselnüsse isst. Vieh und Pferde: Haselnussblüten wurden gefüttert, um das Vieh gegen Seuchen und speziell Pferde gegen die Druse zu schützen. Gegen den Kinnbackenkrampf beim Pferd sollte ein einjähriger Haselnuss-Schössling helfen, der am Karfreitag abgebrochen wurde. Außerdem gab man dem Vieh Haselnussblüten zu fressen um dieses „fest und mutig“ zu machen. Schlangenbisse: Die Hethiter mischten Blätter und Nüsse zu einem Brei gegen Schlangenbisse |
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Kulinarisches: | Haselnüsse sind schon seit der Steinzeit bei den
Völkern sehr beliebt aufgrund ihres hohen Fett-(Öl)-Gehaltes. Zu
germanischen Zeiten durften die Haselsträucher nicht gefällt werden und
sollten Fremde in die Gegend kommen, so durften diese höchstens eine
handvoll Nüsse sammeln. Heute findet die Haselnuss in vielen Backrezepten Verwendung; oder in Haselnußcremes als Brotaufstrich. |
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Sonstiges: | Bei den Christen ist der Strauch das
Christus-Symbol für Fleisch und Seele. Der Haselnuss-Strauch gehört nach modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Baumarten, die anscheinend keinerlei Beschädigungen durch Blitze aufweisen. Ein Grund hierfür könnte die gute Leitfähigkeit für Elektrizität sein, sowie die Tatsache, dass die Hasel keine Borke bildet und die glatte Rinde sozusagen als Blitzableiter funktioniert. |
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Brauchtum: |
Zum Schutz: Korkenzieherhasel / © Mariocopa / PIXELIO
Fruchtbarkeit und Liebe: |
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Magische Eigenschaften: | Glück, Fruchtbarkeit, Schutz, Schutz gegen Blitzeinschlag, Wünsche, Divination | |
Magische Verwendung: |
Die Haselnuss symbolisiert den ewigen Kreislauf von
Leben und Tod und ist der Göttin zugeordnet, sie steht für Weisheit und
Heilung. Zauberstäbe (Wand, Staff) können aus der Hasel hergestellt werden. Wünschelruten werden aus gegabelten Ästen der Hasel hergestellt. Haselnuss-Zweige im Fensterrahmen sollen das Haus vor Blitzeinschlag bewahren. Eine Krone aus Haselnuss-Zweigen geflochten und aufgesetzt soll Wünsche erfüllen können und aufgefädelte Nüsse im Hause aufzuhängen soll Glück bringen. Um die eigene Fruchtbarkeit zu steigern, soll man eine Haselnuss bei sich tragen. Für Divinationen werden Haselnussholz zusammen mit Salbei und Lorbeer geräuchert. |
Planet: | Sonne, Merkur | |
Element: | Luft | |
Geschlecht: | männlich | |
Götter: | Merkur, Thor, Artemis, Diana, Brighid |
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