Frauenmantel


Botanischer Name:   Alchemilla vulgaris / A. pratensis
Familie:   Rosengewächse (Rosaceae)
Deutscher Name:   Frauenmantel
dt. Synonyme:   Alchimistenkraut, Dächlichrut, Frauenhäubel, Frauenhilf, Frauenmäntli, Frauenrock, Hasenmänteli, Haubn, Herbstmantel, Herrgottsmäntelchen, Kroanfüss, Liebfrauenmantel, Löwenfußkraut, Mäntli, Marienkraut, Milchkraut, Muttergottesmantel, Neunlappenkraut, Ohmkraut, Perlkraut, Regendachl, Regentropfen, Röckli, Sinau, Sinnau, Sintau, Taubecherl, Taufänger, Taukraut, Taumantel, Tauschüsserl, Trauermantel, Weiberkittel, Wiesen-Frauenmantel
Etymologie:   Angeblich soll der Name Alchemilla darauf hindeuten, dass der in den Blättern gesammelte Tau im Mittelalter von den Alchimisten zur Zubereitung des Steins der Weisen verwendet wurde. Der Name Frauenmantel kommt unter Umständen daher, weil die Blätterform dem Umhang der Jungfrau Maria ähnelt, so wie er in der sakralen Kunst gezeigt wurde.
Englischer Name:   Lady’s Mantle
engl. Synonyme:   Bear’s Foot, Leontopodium, Lion’s Foot, Nine Hooks, Stellaria
Vorkommen:    Mittel-, Nord- und Osteuropa
   

© marika / PIXELIO


Aussehen:    Der bis zu 50 Zentimeter hohe Frauenmantel wächst bevorzugt auf Wiesen und in lichten Wäldern. Im Frühjahr treibt die Wurzel mehrere Stängel aus, an denen gefaltete Blätter mit sieben bis elf Lappen und gezahntem Rand wachsen. Besonders typisch für den Frauenmantel sind Tautropfen, die sich in der Mitte der Blätter sammeln. Die kleinen, gelben Blüten erscheinen ab Mai.
Blütezeit:     Mai bis August
Sammelzeit:     Mai bis August
Verwendete Teile:    das blühende Kraut
Inhaltsstoffe:    Gerbstoffe, Bitterstoffe, Phytosterin, Glykoside, Saponine, Tannine
Zubereitungen:    Im Handel erhältliche Teemischungen
Heilwirkung:    Adstringierend, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend, harntreibend, krampflösend, tonisierend
Volkstümliche Verwendung:    Zur Behandlung bei Frauenleiden, zum Beispiel klimakterischen Beschwerden, aber auch für Mundspülungen bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Mit 2 Teelöffeln (entspricht 2 Gramm) lässt sich darüber hinaus ein Bad zubereiten, das bei Hauterkrankungen wirkt.
Medizinische Verwendung:    Wie der Name schon andeutet, hat sich der Frauenmantel besonders in der Frauenheilkunde bewährt. Das enthaltene Pflanzenhormon des Frauenmantels ähnelt dem weiblichen Progesteron und kann dadurch Mangelzustände ausgleichen, die zu Wechseljahrsbeschwerden und zu prämenstruellen Störungen führen. Als Tee lindert der Frauenmantel nahezu alle Arten von Frauenbeschwerden, wie Periodenkrämpfe. Der Tee ist außerdem hilfreich bei der Geburt und fördert danach die Milchbildung.
Frauenmantel kann nicht nur bei Frauenbeschwerden helfen, sondern lindert auch Husten, Schnupfen und Erkältung. Die Verdauung wird durch Frauenmanteltee gefördert und sanft ausgeglichen. Durch die Wirkung auf das Nervensystem können Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit gelindert werden.

Für die Verwendung als Tee werden 2 Gramm (entspricht 2 Teelöffeln) mit 150 Milliliter siedendem Wasser übergossen. Nach 15 Minuten abseihen. Der frisch zubereitete Tee sollte 3 bis 5 Mal pro Tag getrunken werden.
Andere Anwendungs- und Wirkungsbereiche:    Appetitlosigkeit, Blähungen, Magenschwäche, Durchfall, Diabetes (unterstützend), Schnupfen, Erkältung, Fieber, Asthma, Halsentzündung, Mund- und Rachenentzündung, Zahnfleischentzündung, Nierenschwäche, Herzschwäche, Arteriosklerose, Ödeme, Nachtschweiß, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Wechseljahrsbeschwerden, Prämenstruelles Syndrom (PMS), Menstruationsbeschwerden, Periodenschmerzen, Weißfluss, Bindehautentzündung, Lidrandentzündung, Wunden, Geschwüre, Ekzeme, Eiterungen, eitrige Wunden, Furunkel
Geschichtliches:    Bei den Germanen war der Frauenmantel der Fruchtbarkeitsgöttin Frigga geweiht. Nach der Christianisierung bekam das Kraut den Beinamen „Marienmantel“. Hildegard von Bingen schrieb von einer positiven Wirkung bei Kehlkopfentzündungen und Frauenleiden.
Sonstiges:    ACHTUNG!!!
Bei anhaltenden Durchfällen, die über zwei Tage gehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Für Säuglinge ist eine Behandlung mit Frauenmantel nicht geeignet.

 

Brauchtum:    Während der Christianisierung im Mittelalter, als der Volksglaube mehr und mehr ins Christentum integriert wurde, wurde der Frauenmantel mit Jesus' Mutter Maria assoziiert und erhielt den Beinamen "Marienmantel".
Nach dem Volksglauben sollten sich im Frauenmantel die Geister verbergen.
Wuschen sich die Frauen im Sommer mit dem Tau, der sich in den Blättern gesammelt hatte, das Gesicht, sollte dies die Sommersprossen vertreiben.
In der Steiermark gibt es einen Brauch, an Johannis so genannte Sonnwendbuschen zu binden, die aus Pfingstrose, Zittergras, Skabiose, Eichenlaub, Feuerlilie, Johanniskraut, Maßlieb, Sauerampfer, Quendel, Butterblümel, Wetterdistel, Vergissmeinnicht, Thymian, Haselzweigen, Dotterblumen, rotem Klee und Frauenmantel bestehen.
Magische Eigenschaften:    Liebe
Magische Verwendung:    

Die Pflanze wird bei Liebeszaubern und als Bestandteil magischer Kräutersäckchen verwendet.
Der Frauenmantel hat die Fähigkeit, die Kraft jeder magischen Arbeit zu verstärken. Darüber hinaus garantiert er auch eine erfolgreiche Manifestation. Frauenmantel kann auch verwendet werden, wenn man sich mit der "Mutter Erde" auseinandersetzt.
Dem Volksglauben nach soll nur mit dem Morgentau, der sich in der Pflanze sammelte, gute magische Ergebnisse erzielt werden. Aber das stimmt nicht ganz. So kann man den Blütenstaub des Frauenmantels sammeln, die Wurzeln trocknen und danach zu Puder zerstoßen und selbst aus den Blättern Puder machen, obwohl die nicht so kraftvoll sind.

Im Tarot wird der Frauenmantel verwendet, wenn man über die Bedeutung der vier Asse meditiert.

 

Planet:     Venus, Mars
Element:    Wasser
Geschlecht:    weiblich

 


Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):

Frauenmantel
© Harald-KU / PIXELIO

Frauenmantel
© Harald-KU / PIXELIO

Frauenmantel
© Michael Bührke / PIXELIO

 

Frauenmantel
© Holger / PIXELIO

Frauenmantel
© ich / PIXELIO

Frauenmantel
© Viola Nebelung / PIXELIO