Ahorn

 


Botanischer Name:   Acer spp. / Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Feld-Ahorn (Acer campestre), Feuer-Ahorn (Acer ginnala), Kolchischer Ahorn (Acer cappadocicum), Rot-Ahorn (Acer rubrum), Silber-Ahorn (Acer saccharinum), Spitz-Ahorn (Acer platanoides), Tatarischer Steppen-Ahorn (Acer tataricum), Wein-Ahorn (Acer circinatum), Zucker-Ahorn (Acer saccharum)
Familie:   Seifenbaumgewächse (Sapindaceae )
Deutscher Name:   Ahorn / Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Feld-Ahorn (Acer campestre), Feuer-Ahorn (Acer ginnala), Kolchischer Ahorn (Acer cappadocicum), Rot-Ahorn (Acer rubrum), Silber-Ahorn (Acer saccharinum), Spitz-Ahorn (Acer platanoides), Tatarischer Steppen-Ahorn (Acer tataricum), Wein-Ahorn (Acer circinatum), Zucker-Ahorn (Acer saccharum)
dt. Synonyme:   Maßholder, Mazzalter (mittelhochdeutsch), Mazzoltar oder Mazzaltra (althochdeutsch), Mapulder (altsächsisch), Engelsköpfchenbaum, Acher, Fladerbaum, Urle, Weissarle, Len, Leinbaum, Messelder, Leinurle, Lenne, Löhne, Aesche
Etymologie:   Das Wort Ahorn (althochdeutsch, mittelhochdeutsch, altsächsisch) und der ist zum ersten Mal im 8. Jahrhundert belegt. Vermutlich wurde es aus dem lateinischen Acer abgeleitet, welches „spitz, scharf“ bedeutet und einen Hinweis auf die Blätter bildet. Es gibt aber auch Hinweise auf ein vorindogermanisches Wanderwort (ákarna), die Herkunft ist aber bis jetzt unklar.
Englischer Name:   Maple / Maple Tree
engl. Synonyme:   Mapulder (Altenglisch)
Vorkommen:    Europa, Asien, Amerika
Der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), der Spitz-Ahorn (Acer platanoides) und der Feld-Ahorn (Maßholder; Acer campestre) sind die drei am häufigsten in Mittel-Europa vorkommenden Arten.
Sehr viele Arten sind aber in Asien und den USA heimisch.
   

© M. Haberland / PIXELIO


Aussehen:    Sommergrüne Bäume oder Sträucher mit rötlich-bunter Herbstfärbung. Die Blätter des Ahorns sind meist handförmig gelappt. Es gibt aber auch gefiederte Blätter z. B. beim Eschen-Ahorn (Acer negundo). Die Bäume sind empfindlich gegen Bodenverdichtung, da sie Herz- bzw. Flachwurzler sind. Bestäubt werden Ahorne entweder durch Insekten oder Wind, es gibt zwittrige und getrenntgeschlechtliche Arten.
Blütezeit:     Mai; Fruchtreife: September/Oktober
Erntezeit:     Für Ahornsirup Ende Februar bis April.
Verwendete Teile:    Blätter, Äste, Saft, Holz
Inhaltsstoffe:    Ahornsirup: bis zu 8 % Saccharose, Proteine, Kalzium, Eisen, Phosphor, Kalium, organische Säuren.

 

Zubereitungen:    Tee (Ahornblätter), Ahornsirup
Heilwirkung:    Fieber, Entzündungen, geschwollene Glieder, Insektenstiche, Geschwüre, Gerstenkorn, geschwollene Augen.
Andere Anwendungs- und Wirkungsbereiche:    Das Holz des Ahorns (vor allem des Berg-Ahorns) ist eines der wertvollsten Edellaubhölzer. Es wird vor allem im Innenausbau und beim Möbelbau verwendet, ebenso für den Treppenbau, Herstellung von Musikinstrumenten, Haus- und Küchengeräte und Sport-, Mess- und Zeichengeräte sowie in der Spielwarenindustrie.
Früher wurde das Laub des Ahorns als Viehfutter verwendet.
Volksmedizinische Verwendung:    Wunden: Die an Johannis gepflückten Ahornblätter wurden getrocknet und später in kochendem Wasser erweicht. Sie gelten als sehr heilkräftig.

Kopfschmerzen: Der Kopf wurde mit an Johannis gebrochenen Ahornzweigen bestrichen.
Kulinarisches:    Aus dem Saft des Zucker-Ahorns wird (Acer saccharum) Ahornsirup hergestellt.
Sonstiges:    Ein Ahornblatt ziert die Flagge Kanadas. Der Ahorn war der Baum des Jahres 2005 in Österreich.

 

Brauchtum:    In Österreich gibt es einige alte Bräuche rund um den Ahorn. So wird im Vennersland neben einem großen Bergahorn jedes Jahr Bier ausgegossen. Von einem personifizierten Ahorn in der Nähe des Millstätter Sees in Kärnten wird berichtet, dass aus seinem Holz Blut fließen soll – ebenso aus der Schweiz bei der St.-Anna-Quelle (Disentis).

Um Hexen und Dämonen abzuwehren werden Zapfen aus Ahornholz in die Türen und Schwellen geschlagen. In Westpreußen werden aus dem gleichen Grund zu Johanni (24. Juni) Ahornzweige gepflückt und an Türen und Fenster gesteckt, als Abwehr gegen Hexen und Zigeuner und das Einschlagen des Blitzes. Auch um die Felder werden Ahornzweige gesteckt.

Rund um Ravensberg steckt man Ahornsträußchen in die Flachfelder – angeblich um die Maulwürfe aus den Feldern zu vertreiben. Ahornzweige sollen im Elsass verhindern, dass Fledermäuse in die Häuser kommen und wer in Dalmatien nachts ausgeht, soll geweihte Ahornzweige bei sich tragen.

In Westfalen glaubt man, dass Kühe, die mit Ahornzweigen geschlagen werden blutige Milch geben. Und im Dept. Finistère in der Bretagne glaubt man, dass Tiere, welche mit einer Ahornrute berührt werden, sterben. In der Antike galt der Ahorn generell als ein „unglücklicher“ Baum.

Eine ergiebige Ernte soll es geben, wenn die Ahornblätter fett und reichlich vorhanden sind (Oberbayern). Das Begießen der Ahornwurzeln mit Wein soll einen Wunsch erfüllen.

Im Kanton Graubünden ist der Bergahorn zu Trun berühmt. Am 16. Mai 1424 wurde der obere oder graue Bund unter dieses Ahorns geschworen. Im Jahr 1750 hatte der Baum einen Umfang von 16 Metern. Von den ehemals drei Stämmen standen im Jahr 1824 noch zwei und im Jahr 1870 wurde der Baum durch einen Sturm entwurzelt. Daraufhin wurde an der gleichen Stelle aus einem Samen des alten Baumes ein junger Berg-Ahorn gepflanzt. Im Jahr 1890 wurde der Wurzelstock des alten Baumes in den Sitzungssaal des großen Bundes gebracht. Diesen Wurzelstock kann man heute noch im Ort Trun im dortigen Museum Sursilvan besichtigen.
Mythologie:    Der Legende nach war das Trojanische Pferd aus Ahornholz gezimmert.
Magische Eigenschaften:    Liebe, Langlebigkeit, Geldmittel
Magische Verwendung:    Die Blätter finden ihre Verwendung bei Geld- und Liebeszaubern. Die Äste werden als Zauberstäbe verwendet.

 

Planet:     Jupiter
Element:    Luft
Geschlecht:    männlich
Götter:    Ares

 


Weitere Bilder (werden in einem neuen Fenster geöffnet):

Berg-Ahorn
(Acer pseudoplatanus)
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Berg-Ahorn
(Acer pseudoplatanus)
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Berg-Ahorn
(Acer pseudoplatanus)
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Feld-Ahorn
(Acer campestre)
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Feld-Ahorn
(Acer campestre)
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Feld-Ahorn
(Acer campestre)
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Feuer-Ahorn
(Acer ginnala)
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Feuer-Ahorn
(Acer ginnala)
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Feuer-Ahorn
(Acer ginnala)
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Kolchischer Ahorn
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Kolchischer Ahorn
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Rot-Ahorn
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Rot-Ahorn
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Rot-Ahorn
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Silber-Ahorn
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Silber-Ahorn
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Silber-Ahorn
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Spitz-Ahorn
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Spitz-Ahorn
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Spitz-Ahorn
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Tatarischer Steppen-Ahorn
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Wein-Ahorn
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Zucker-Ahorn
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Zucker-Ahorn
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