Roswitha Maria Gerwin
Wenn Shiva tanzt – die weibliche Kraft im Yoga
2011 / Theseus Verlag - Kamphausen / ISBN: 978-3-89901-455-6
/ 16,95 € / 150 Seiten
Verlagsinfo: Shakti ist in der hinduistischen Tradition die Kraft des Weiblichen, die schöpferische Ur-Kraft. Die Schöpfung selbst konnte erst entstehen durch den Tanz Shivas mit seiner göttlichen Gemahlin Shakti. Im Tantrismus bedeutet diese Ausrichtung auf die weibliche Urkraft auch die Wiederentdeckung des Geheimnisses der Frau, denn jede Frau wird dabei zu einer Inkarnation der Shakti.
Roswitha Maria Gerwin bringt uns in ihrem neuen Buch die vielfältigen Qualitäten der Shakti wieder ins Bewusstsein und lässt sie in abwechslungsreichen Übungsabfolgen auch körperlich spürbar werden. Sie stellt zahlreiche faszinierende Bezüge zu unserer eigenen Übungspraxis her und geht dabei auch auf die besondere Rolle der Shakti im Integralen Yoga ein.
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Über die
Autorin (Verlagsinfo)
Roswitha Maria Gerwin ist Meditations- und Yogalehrerin. Als Leiterin der Integralen Yogaschule für Aus- und Weiterbildung (BDY/EYU) im Kloster Benediktbeuren bildet sie seit über 20 Jahren Yogalehrende aus. Sie ist Mitglied der „Fachkonferenz Ausbildung“ des BDY und Kursleiterin für Integrale Spiritualität, Yoga, Zen und Kontemplation (autorisiert von Willigis Jäger). Der von ihr entwickelte Yoga Dance ist international bekannt geworden. |
Der Titel lässt schon vermuten, was der Inhalt verspricht: Hier geht es um die Frau im Yoga, um die vielen Aspekte der Weiblichkeit. Ihren Streifzug beginnt sie mit der Shakti, der schöpferischen, teils auch zerstörerischen Urkraft. Nach der hinduistischen Mythologie entstand aus der Trennung von Shiva und Shakti die Welt.
„Der Tantrismus beschreibt diesen Akt als den keimenden Wunsch der Shiva-Shakti, sich wieder in die Welt der Form zu verwandeln und das Sein in der Form (Materie) zu genießen.“ (S. 31)
Im Menschen schläft die Shakti als „Kundalini“ im untersten Chakra. Sie ist es schließlich, die einen Menschen, der immer auf der Suche nach der Einheit mit Shiva ist, dazu bewegt, auch danach zu suchen. Yoga ist ein Weg, um die Kundalini-Kraft wieder zu erwecken und letztendlich zum Scheitelpunkt zu gelangen, wo Shiva sitzt.
Durch verschiedene Übungen geleitet Roswitha Maria Gerwin ihre Leser behutsam zum Verständnis der weiblichen Kraft. Ansprechend bebildert werden die Yoga-Praktiken detailliert erklärt, machen Lust zum Ausprobieren und Nachahmen.
Natürlich darf in einem Buch über die weibliche Kraft im Yoga auch ein ausführlicher Abriss in die Geschichte nicht fehlen, den die Autorin aus der Perspektive des Urmütterlichen, also der Shakti, wiedergibt.
Roswitha Maria Gerwin endet ihr Buch mit einer Biographie über den indischen Philosophen und Yogi Sri Aurobindo und seiner Beziehung zur „Mutter“, die er in seiner spirituellen Gefährtin, der Französin Mira Alfassa, fand. Gerwins Beschreibung dieser Mutter, der „Verkörperung des Göttlichen“, wie sie Sri Aurobindo bezeichnete, zieht den Leser in den Bann und ist als solches ein weiteres Highlight.
Fazit:
Ein lesenswertes Buch, geeignet für alle, die Kontakt mit ihrer weiblichen Energie suchen – egal ob Männlein oder Weiblein.